Auf der Riverside Mozart – eine Donau-Sinfonie zum Verlieben
8. September 2023Abenteuer im Bummeltempo – mit dem Podi Menike ins Inselherz
Es ist stockdunkel, als der Taxifahrer uns kurz nach 5 Uhr morgens an der Fort Railway Station mitten in Colombo absetzt. Regen trommelt auf das nostalgische Bahnhofsgebäude von Sri Lankas Hauptstadt. Die Briten erbauten den Bahnhof vor gut 100 Jahren im viktorianischen Stil als die Insel im Indischen Ozean noch Ceylon hieß. Vor der mit Halbsäulen, Rundbögen und Arkaden verzierten, in die Jahre gekommenen Fassade liegen Familien auf Palmblattmatten im Tiefschlaf. Herrenlose Hunde streunen vorbei und am Kiosk wird typisches Streetfood verkauft. Auf Gleis Zwei ist Betrieb: Frauen in bunten Saris mit Kindern an der Hand, Männer in Jeans und Anzügen, ein paar Backpacker aus Europa mit großen Rucksäcken und wir mit unseren Schalenkoffern stehen in der tropisch-dampfenden Morgendämmerung und warten auf den Podi Menike. Das ist singhalesisch, bedeutet kleines Mädchen und das Mädchen rumpelt pünktlich auf die Minute in den Bahnhof. Seit 1867 fährt der Podi Menike von Colombo bis Kandy und seit 1924 weiter nach Badulla ins zentrale Hochland, heute zweimal am Tag. Zehn Stunden ist der Zug unterwegs, um die Strecke von 292 Kilometern zu überwinden, die auf Betreiben der kolonialen Plantagenwirtschaft zum Transport von zunächst Kaffee und später Tee vom Hochland an die Küste gebaut wurde. Unsere Zugfahrt wird ein Abenteuer im Bummeltempo.
Wir haben Tickets in der ersten, klimatisierten Klasse bis Kandy und einen Tag später weiter bis Ella gebucht. Ein bisschen Geschiebe und Gedränge auf dem Gleis, dann sind alle im richtigen Waggon an ihren Plätzen. Es geht los. Wir haben es uns gerade gemütlich gemacht: Tisch aufgeklappt, Notizbuch und Stift liegen parat und freudig festgestellt, das Handy lädt mit dem Adapter an der Steckdose. Dann plötzlich in rasender Geschwindigkeit wieder alles zusammenpacken und aufstehen. Ein Zugmitarbeiter dreht energisch im Eiltempo jeden Sitz in Fahrtrichtung um, und das ohne eine Miene zu verziehen. Handtaschen, Tüten und Schirme liegen jetzt an falschen Plätzen, werden lachend über die Sitzreihen durchgereicht. Das kurze Chaos wird von allen mit heiterer Gelassenheit quittiert.
Jetzt in Fahrtrichtung unterwegs zieht am Fenster eine tropische, grün leuchtende Kulisse vorbei: Meterhohe Bananenstauden, Kokospalmen und Dörfer mit Wellblechdächern auf denen Wäsche zum Trocknen liegt. Bauern stehen knietief im Matsch auf ihren Reisfeldern und Schulmädchen in weißen Uniformen und langen Zöpfen spazieren unter Schirmen zum Schutz gegen die Sonne. In Ambepussa steigen Straßenhändler in den Zug: Bei den lauwarm gerösteten Erdnüssen – scharf gewürzt – kann ich nicht widerstehen, aber für die vegetarischen Teigtaschen und den Chai-Tee mit Kondensmilch für ein paar Cent kann ich mich nicht begeistern. Ich will lieber den Zug erkunden und verlasse die erste Klasse, die in Design und Komfort an einen älteren, deutschen Regionalzug erinnert. Am Übergang zur zweiten und dritten Klasse sind alle Türen geöffnet und überall stehen Leute, die den Fahrtwind genießen, filmen und fotografieren. Die Stimmung ist freundlich, fröhlich. Auf Englisch, seit 1957 zwar nicht mehr Amtssprache, aber Pflichtsprache in den Schulen, kommt man mit fast allen ins Gespräch. Ich erfahre, dass das junge Paar aus Südafrika auf Hochzeitsreise und die junge Frau aus Colombo nach Hause zu ihren Eltern in Kandy unterwegs sind. Wir machen noch ein paar Witze, wie wir das beste Zug-Selfie für Instagram und Co. hinkriegen, dann fährt der Zug im Bahnhof in Kandy ein und wir steigen aus.
Kandy ist Sri Lankas zweitgrößte Stadt, liegt auf etwa 550 Metern Höhe am Mahaweli Ganga, dem längsten Fluss der Insel und am Kandy Lake. Der Stausee wurde ab 1807 unter dem König Sri Wickrema Rajasinghe angelegt. Dem letzten Regenten des Königreichs von Kandy, der 1815 von der britischen Kolonialherrschaft nach Südindien ins Exil gebracht wurde, begegnet man auf alten Fotos in einem kleinen, archäologischen Museum auf dem Areal des Tempels der heiligen Zahnreliquie Buddhas (Sri Dalada Maligawa). Der Zahntempel ist ein Nationalheiligtum und das spirituelle Zentrum der Insel und auch wir pilgern hierhin.
Der Anblick und die Stimmung sind etwas ganz Besonderes: Schneeweiße Tempelgebäude mit goldenen Pagodendächern, buddhistische Fahnen, Glaspavillons mit hunderten glimmenden Opferkerzen und in weiß gekleidete Pilger, die auf dem Weg ins Innerste zur heiligen Kammer sind. Hier wird Buddhas kostbarer Eckzahn hinter einer silberbeschlagenen Tür verwahrt. Auf dem Weg dorthin läuft man durch schummrig beleuchtete Gänge vorbei an prächtigen Buddha-Figuren, vor denen die Gläubigen blaue Wasserlilien-Blüten, Sri Lankas Nationalblume, als Opfer ablegen. Die Wände sind reich mit Fresken verziert, die Elefanten-Paraden und Tänzer beim jährlich im August stattfindenden Kandy Esala Perahera zeigen. Es ist magisch schön! Das sicher unvergessliche Ereignis zu Ehren Buddhas sowie den vier Wächtergottheiten gilt als eines der farbenprächtigsten Feste Asiens und findet dieses Jahr vom 21. bis 31. August statt. Eigentlich ein verlockender Grund, gleich nochmal nach Sri Lanka aufzubrechen (Infos: www.kandyesalaperahera.com).
Mein Tipp: Gegen 18 Uhr den Zahntempel besuchen, der dann stimmungsvoll beleuchtet ist. Die Tageshitze hat dann nachgelassen und da man den Tempelbereich nur barfuß betreten darf, werden die Fußsohlen nicht „gegrillt“. Zudem wird die heilige Kammer nur dreimal am Tag mit einer Trommelzeremonie geöffnet um 5.30 Uhr, 9.30 Uhr und eben um 18.30 Uhr. Vor dem Tempel Opferblumen kaufen und falls nötig ein Tuch ausleihen, um die Beine zu bedecken.
Und noch ein Tipp für ein weiteres beeindruckendes Erlebnis: die traditionellen Kandy Tänze mit Tanz, Gesang, Trommeln und den Fire Walkern. Eine Darbietung, bei der jedem Zuschauer der Atem stockt. Die Show findet täglich um 17 Uhr im Rote-Kreuz-Zentrum statt und dauert etwa eine Stunde. Im Zahntempel nach dem Ticketverkauf fragen.
In Kandy könnte man auch zwei oder drei Nächte bleiben, um mehr von der Stadt zu sehen wie etwa die Königspaläste oder der Botanische Garten. Zur Information dafür empfehle ich folgende Reiseführer:
Andreas Haller: Sri Lanka, Michael Müller Verlag, ca. 21 Euro sehr ausführlich, gute Hoteltipps auch für Luxus- und Boutiqueliebhaber, optisch etwas altmodisch gemacht
Martin H. Petrich: Sri Lanka, DuMont Reisebuchverlag, ca. 19 Euro fasst sich kürzer, optisch frischer gestaltet, mehr Hoteltipps im Low-Budget-Bereich
Mein Hotel-Tipp für Kandy
Cinnamon Citadel Kandy Die Cinnamon Hotels sind eine Gruppe mit etwa 16 Häusern im Vier- und Fünf-Sterne-Bereich. Die meisten auf Sri Lanka und vier auf den Malediven.
Das Citadel Kandy ist ein Vier-Sterne-Haus mit etwa 120 Zimmern und liegt an einer Schleife des Mahaweli Ganga. Vom Restaurant mit Balkon-Terrasse im Obergeschoss, der Bar und dem Pool genießt man einen wunderschönen Ausblick auf den Fluss und den Dschungel gegenüber.
Die Zimmer sind großzügig, behaglich, sehr ruhig. Das Essen (Büffet) abwechslungsreich und gut. Der Service ist teils etwas schleppend, aber immer freundlich. Klasse fand ich, der Küchenchef hat mir gerne beim Frühstück die Vorzüge des regionalen, mir teils völlig unbekanntem Obst erklärt.
Eine der schönsten Zugstrecken Asiens
Ab Kandy geht es bergauf. Der Podi Menike zuckelt mit etwa 20 km pro Stunde ins zentrale, kühlere Hochland. Über unzählige Tunnel, Brücken und Kurven windet der Zug sich auf knapp 1900 Meter Seehöhe bei Pattipola und danach fällt die Strecke auf nur 65 km um etwa 1300 Meter wieder ab. Der Podi Menike ruckelt und schnauft in die Höhe und alle hängen an den Fenstern oder offenen Türen. Draußen zieht eine smaragdgrün leuchtende Bilderbuchlandschaft aus terrassenartig, angelegten Teeplantagen vorbei, die sich wie ein grüner Teppich über die Landschaft legen. Manchmal sind die Pflanzen zum Greifen nah, wie wenn der Zug durch einen urwaldartigen Garten fährt und dann rattert er wieder so nah an einer Steilkante vorbei, dass man einen atemberaubenden Blick über weite Täler und Berge genießt. Es herrscht Hochstimmung im Zug, alle sind geflasht von der Naturschönheit. Unterhalten sich, filmen und fotografieren, selbst die Einheimischen, die auf der Strecke regelmäßig unterwegs sind. Eindeutig schönes Plus: Zugfahren ist hier noch ein kollektives Erlebnis.
In der quirligen Marktstadt Hatton steigen viele aus, darunter etliche, die den 2243 Meter hohen Adam’s Peak zum Ziel haben. Einmal im Leben den Adam’s Peak über 5200 Treppenstufen zu erklimmen, ist für viele Singhalesen, Tamilen, Hindus und Christen ein Traum. Schließlich soll nicht nur Buddha schon auf dem kegelförmigen Gipfel gestanden haben, sondern auch Gott Shiva und der aus dem Paradies vertriebene Adam. Beim nächsten Mal bin ich auch dabei, zum Sonnenaufgang!
Eine der nächsten Stationen ist Nanuoya, von hier ist man im Nu in der einstigen britischen Sommerfrische Nuwara Eilya, die wie Little England aussehen soll. Wir aber fahren weiter, vertreten uns die Füße an kleinen, hübschen Bahnhöfen wie Rozelle, wo der Podi Menike für den entgegen kommenden Zug Platz macht und warten muss. Wenige Minuten später hebt der Bahnhofsvorsteher in einer schicken, schneeweißen Uniform die Kelle und wir ruckeln wieder los. Noch ein paar Tunnel weiter und wir sind pünktlich an unserer Endstation Ella, sieben Stunden nach der Abfahrt vom nur etwa 180 km entfernten Kandy. Und ich bereue ein wenig, dass wir den Podi Menike nicht bis zur Endstation in Badulla gebucht haben. Denn kurz nach Ella bei Demodara führt die Bahnlinie über eine 900 Meter lange Kreiskehrschleife – es muss ein Meisterstück der Ingenieurskunst sein. Der sogenannte Demodara Loop ist angeblich inspiriert von einem Zugarbeiter, der sich seinen Turban neu band.
Doch wir steigen in Ella um ins nächste Abenteuer.
Zugtickets/Train tickets: www.railway.gov.lk
Mit dem Tuk-Tuk durch Teeplantagen
Ein kleiner Bahnhof und viele, junge Backpacker aus der ganzen Welt, die mit ihren großen Rucksäcken, auf den zwei Gleisen an- oder abreisen. Ella gilt seit Jahren als Travellerhochburg im südlichen Bergland und der winzige Ort auf rund 1050 Metern über dem Meeresspiegel ist gesäumt von chilligen Cafés und lässigen Lokalen, die den Geschmack der Besucher vom Mojito bis zum Macchiato bedienen. Souvenir-Shops, ayurvedische Spa-Salons, jede Menge Gästehäuser und kleine Hotels verteilen sich auf den grünen Hügeln. Das Besondere ist die atemberaubend schöne, leuchtend grüne Berglandschaft mit rauschenden Wasserfällen, Teeplantagen, das etwas kühlere Klima und die Wandermöglichkeiten. Die Hotels und Gästehäuser mit der besten Aussicht liegen auf dem sogenannten Ella Gap mit einer atemberaubenden Aussicht auf den Taleinschnitt zwischen dem 1141 Meter hohen Little Adam’s Peak und dem etwa 200 Meter höheren Ella Rock. Wir checken im The Mountains Heaven ein, das terrassenförmig am Steilhang liegt, steigen die Treppe zur Lobby hinunter und stehen genau vor diesem Blick – ganz großes Kino! (mehr Infos siehe Hoteltipps).
Unseren Ausflug für den folgenden Tag habe ich von Deutschland aus vorab gebucht und war gespannt, ob uns der Sri Lanka Trekkingclub um 9 Uhr am Hotel abholen wird. Und tatsächlich pünktlich auf die Minute steht Deen, ein sympathischer, mittelalter Mann mit grau meliertem Bart, und einem kanariengelben Tuk-Tuk vor der Tür. Es wird ohne jede Übertreibung ein traumhafter Tag in einer faszinierenden Landschaft mit beeindruckenden Begegnungen, bei denen wir viel lernen.
Mit dem Fahrtwind um die Nase sitzen wir im Tuk-Tuk Richtung Bandarawela, übrigens ein überraschend solides Gefährt auch auf steilen Holperpisten. Unser Ziel ist die Nayabedda Estate laut Deen Mitglied der Ethical Tea Partnership Gesellschaft.
Die Nayabedda Estate ist eine von hunderten Teeplantagen in Sri Lanka, die es vom Tiefland bis zu den hohen Lagen zwischen 1400 und 1800 Metern gibt. Sri Lanka ist heute weltweit der fünftgrößte Teeproduzent und drittgrößte Exporteuer, wobei der Ertrag und Absatz, so Deen, rückgängig sei, was wahrscheinlich an der schweren Wirtschaftskrise des hochverschuldeten Inselstaates liegt sowie daraus resultierend dem fehlenden Geld für etwa ausreichend Düngemittel.
Gepflückt, so lernen wir von Deen, werden nur die drei oberen Teeblätter alle sechs Tage und das zu 95 Prozent mit der Hand. Die Blätter werden dann in den Teefabriken etwa rund um Kandy zu schwarzem, grünem und die feinsten Blätter zu weißem Tee fermentiert und der Großteil wird in 25 kg Paketen auf der Ende des 19.Jahrhunderts gegründeten Teeauktion in Colombo verkauft. Doch es geht nicht alles in die Teetassen der Welt. Ein Teil bleibt auf der Insel, denn die Sri Lanker trinken gerne und viel Tee. Wer auf eine schicke Verpackung mit Label verzichten kann, kauft wie die Einheimischen bei einem der Tee- und Gewürzhändler z. B. in Bandarawela auf der Hauptstraße seine Lieblingsqualität in der Wunschmenge. Hinweis: 50 Gramm werden hier selten verkauft.
Ich trinke nicht gerne und oft Tee. Ich interessiere mich mehr, für die Menschen, die täglich hart für den Teegenuss anderer und ihrem spärlichen Einkommen arbeiten. Das sind die Pflücker, zu 80 Prozent Frauen, meistens Tamilen und zunehmend auch Gastarbeiter/-innen aus Thailand, Indien, Pakistan, Neukaledonien oder aus der Karibik. Wir treffen eine Gruppe Arbeiterinnen ziemlich weit oben auf der Teeplantage in einem Steilhang, der jede schwarze Skipiste in den Alpen verblassen lässt. Sie pflücken mit einer fingerfertigen Geschwindigkeit, die mich staunen lässt und begegnen mir, obwohl wir uns nicht unterhalten können, da ich kein Tamil spreche und sie kein Englisch, offen, freundlich-fröhlich. Das ist nicht überall auf der Welt so. Meine Versuche, die oberen drei Blätter mit einer fixen Drehbewegung abzupflücken, werden zu Recht mit Lachen quittiert. Die Frauen sind unglaublich fit, sonst könnten sie nicht stundenlang in den teils unfassbar steilen Hängen arbeiten und das oft bei sengender Sonne oder starkem Regen. Ihre Handflächen sind von dicker Hornhaut überzogen und trotzdem verzichten sie auf Handschuhe, die ihnen zur Verfügung gestellt werden, erzählt Deen. Sie pflücken einfach schneller ohne und je nach Geländeart etwa 16 bis 40 kg am Tag. Angeblich werden sie mit einem Tagessatz bezahlt, was ich aber nicht glaube. Etwas später begleite ich die Frauen zur Waage: Jede hat ein kleines Notizheft und dort wird die gewogene Menge eingetragen. Sieht eher aus, wie wenn die Pflückerinnen nach Kilogramm bezahlt werden. Und wieviel das ist, wollte mir Deen nicht erzählen. Es wird sehr wenig sein. Trotzdem ist mein Eindruck, ich habe eine Gruppe Frauen getroffen, die zufrieden und nicht unglücklich sind, die ihren Stolz haben, angenehm freundlich-zurückhaltend sind und eindeutig Humor haben.
Dann wieder rein ins Tuk-Tuk und auf den gegenüberliegenden Bergrücken: Die Aussicht vom Lipton Seat ist schlicht eine Wucht. Täler, Berge und Teepflanzen-Teppiche liegen einem zu Füßen und Sir Thomas J. Lipton in Lebensgröße und in Bronze erinnert daran, dass bis etwa 1970 fast alle Teeplantagen noch in britischem Besitz waren, bevor inseleigene Firmen übernommen haben. Bisher mische auch noch kein chinesischer Investor hier im Tee-Business mit, sagt Deen.
Die Geschichte über den Glasgower Selfmademan und Teekönig Thomas Lipton (1848-1931), der den Teebeutel zum Verkaufsrenner machte, kann man überall nachlesen. Er besaß hier viele Teeberge und der Lipton Seat war angeblich sein Lieblingsplatz und liegt oberhalb seiner einstigen Estate Mansion, in der laut Deen auch königliche Gäste einst ein- und ausgingen und in der heute der Plantagenmanager lebe. Darauf hier eine Tasse Tee mit kräftiger Note und viel braunem Zucker und dann zum Picknick mit Deen. Ein rundum empfehlenswerter Ausflug
zu buchen unter: www.srilankatrekkingclub.com
Zum Instagram-Hotspot Nine Arches Bridge
Nach Ella zu reisen ohne zu wandern ist eigentlich ein No-Go. Aber es war heiß. Auch wenn in jedem Reiseführer das kühle Klima gerühmt wird und man müsse einen Pulli zur Hand haben und gar darauf achten, dass es im Hotel Heizung und warme Decken gibt, war mir der Bikini das liebste Kleidungsstück. Also wandern wir wenigstens zur Nine Arches Bridge, eine knapp 60-Minuten-Tour. Die etwa 100 Jahre alte Neunbogenbrücke ist ein Viadukt, über die der Podi Menike zweimal am Tag fährt. Über einen schmalen Dschungelpfad erreichen wir sie und sind nicht sonderlich überrascht, dass Traveller aus aller Welt sich bereits mit Kameras, Stativen und Handys positioniert haben, um das beste Foto einzufangen, wenn der Podi Menike hier darüber rattert. Es ist ein Instagram-Hotspot. Wir beschließen, nicht zu warten – zu heiß, der Pool ruft – sondern dem Zug mit viel Zeitpuffer entgegen zu laufen. Also spazieren wir über die Gleise, wie man es sonst wohl nirgends tun würde und laufen 40 Minuten später in den Bahnhof von Ella zu Fuß ein, wo wir am Tag zuvor aus dem Zug ausgestiegen sind. Danach schmeckt ein kaltes Lion’s im Love Café und dann bitte nur noch Pool, bevor wir am nächsten Morgen per privatem Chauffeur zum nächsten Abenteuer aufbrechen.
Mein Hotel-Tipp für Ella
The Mountain Heavens auf dem Ella Gap ist ein hübsches Boutique-Hotel mit etwa einem Dutzend Zimmern im Atelierstil mit großen Fensterfronten und Balkon.
Wir hatten eine Terrasse, die groß genug für eine Tanzparty gewesen wäre. Das terrassenförmig angelegte Haus hat eine atemberaubende Aussicht auf das weite Tal zwischen Little Adam’s Peak und Ella Rock und nicht nur von allen Zimmern, der Restaurant-Terrasse, sondern auch vom Pool.
Abendessen und Frühstück beides à la carte waren ausgezeichnet, der Service tip-top.
www.mountainheavensella.com
oder: www.resort98acres.com
und: www.ravanapoolclub.com
Per Chauffeur vom Hochland in den Norden
Jetzt geht es steil bergab. Wir verlassen das südliche Hochland. Die schmale Landstraße mäandert in unzähligen Kurven in die Ebene in Richtung Norden. Unser Fahrer, Sineth Chathursha, spricht kein Wort. Konzentriert sitzt er am Steuer seines Vans, fährt routiniert über die Serpentinen, überholt Tuk-Tuks und bunt dekorierte Linienbusse und wird in den kommenden Tagen ein paar Mal von der Polizei kontrolliert. Nicht jeder Fahrer hat eine Auto-Versicherung, Sineth aber hat selbstverständlich eine.
Eine Stunde zuvor haben wir ihn kennengelernt. Pünktlich auf die Minute stand er in Ella vor der Hoteltür, um uns abzuholen für die Weiterreise. Wir erfahren, dass er in den frühen Morgenstunden in Colombo, wo der 32-Jährige mit seiner Frau lebt, losgefahren ist. Pause machen möchte er jetzt nicht, später. Also fahren wir los.
Sechs Stunden werden es, bis wir das außergewöhnlich schöne, luxuriöse Boutique-Hotel Uga Ulagalla, eines der fünf Uga Escapes auf Sri Lanka, nahe der alten Königsstadt Anuradhapura erreichen. Ich bin voller Vorfreude. Fünf Jahre zuvor habe ich dort schon einmal zwei Nächte im Rahmen einer Pressereise übernachtet und hätte eine kleine Ewigkeit bleiben können, so gut hat es mir damals gefallen.
Nach Matale verändert sich die Landschaft. Keine meterhohen Jackfruchtbäume, von Pfefferranken umschlungene Kokospalmen, Nelken- und Zimtbäume oder Vanillestauden mehr, sondern eine flache, trockene Natur mit nur kleinen Hügeln, sehr heiß und nur ab und zu sorgen steile Granitfelsen für Abwechslung. Die Natur ähnelt der afrikanischen Steppe und möglich ist auch, dass ein paar der etwa 7000 bis 8000 Insel-Elefanten am Straßenrand vorbeiziehen. Doch je weiter wir nach Norden fahren, um so öfter liegen große Stauseen an der Strecke, die die frühen singhalesischen Könige teils zur Bewässerung graben ließen. Reisfelder, aber auch riesige Obst- und Gemüsegärten gehören jetzt zum Landschaftsbild nahe Dambulla. Die betriebsame Stadt ist der Hauptumschlagplatz für Ananas bis Zwiebeln in den drei Hallen von Sri Lankas wichtigstem Großmarkt. Die meisten Reisenden fahren aber nach Dambulla, um die fünf reich mit Malereien und Figuren ausgestatteten, buddhistischen Höhlentempel, die zum UNESCO Welterbe zählen, zu besichtigen.
Und jetzt muss ich gestehen, wir haben die Höhlen nicht besichtigt. Wir hatten Hunger und deshalb hat uns Sineth, wie öfter in den nächsten Tagen, in ein typisches Rice & Curry Büfett-Restaurant geführt und wir haben uns durch die fantastische Gemüsevielfalt geschlemmt. Mein Fazit: Bei einem mit Chilis scharf gewürztem Lotuswurzel-Curry plus ein Roti (Fladenbrot) oder ein Hoppers (schalenförmiger, hauchdünner Reispfannkuchen) mit Gemüse und Kokossambal werde ich schwach. Und erst recht bei Wattalapam, ein Kokospudding mit Cashewnüssen und Gewürzen wie bei uns in Weihnachtsplätzchen.
Etwas später biegen wir von einer kleinen Straße zum großen Holztor von Uga Ulagalla ab. Der Wachmann öffnet und wir stehen am Eingang eines etwa 23,5 Hektar großen Geländes mit Blick auf einen perfekt gepflegten Park mit schattigen Wegen unter Baumriesen, sattgrünen Reisfeldern, an den Außengrenzen Dschungel und ein mit Wasserlilien überzogener See. Am Eingang steht das Haupthaus. Es ist eine 150 Jahre alte, liebevoll im Landesstil sanierte Villa mit offener Veranda, Bar, Restaurant und Blick auf einen blau leuchtenden 25-Meter-Pool. Pfauen spazieren über den Rasen und Königshörnchen hangeln sich durch weiß blühende, duftende Frangipani-Bäume. Im dschungelartigen Park stehen verteilt 25 ausgesprochen geräumige Villen auf Stelzen jede mit eigenem, kleinem Pool. Wir beziehen für die nächsten drei Tage Nummer 15 – eine wunderschöne, freistehende Oase eingerichtet in einem stilvollen Mix aus sri-lankischen und kolonialen Elementen (Mehr Infos siehe unten bei Hotel-Tipps).
Klettertour mit Königsfelsen-Blick
Kühe spazieren an im Wind wehenden buddhistischen Fahnen vorbei und ein Mönch in einer safrangelben Robe begrüßt uns lächelnd. Wir stehen am Fuß des Pidurangala-Felsens zwischen Anuradhapura und Sigiriya. Der heilige Felsen gehört zu einem Kloster und am Eingang bezahlen wir 1000 Sri-Lanka-Rupien pro Person (ca. 2,80 Euro). Mit den Einnahmen und zusätzlichen Spenden unterstützt das Kloster verarmte Gemeinden mit etwa Hausrenovierungsarbeiten und die Ausbildung der Kinder im Dorf. Zudem plant das Kloster den Wiederaufbau der Dagoba aus dem 5. Jahrhundert auf dem oberen Felsen, wo heute nur ein Trümmerfeld zu sehen ist.
Etwa 30 Minuten sind wir unterwegs, um auf den Pidurangala zu klettern, zunächst über hohe Steintreppen vorbei an Resten von Mönchszellen unter Felsvorsprüngen, die aus dem 5.Jahrhundert stammen sollen und. weiter an einem gut zwölf Meter langen, liegenden Buddha aus Ziegelstein. Achtung beim Fotografieren nicht ins Fettnäpfchen treten: Man kehrt den Buddha-Statuen nie den Rücken zu.
Jetzt wird der Weg steiler und ist mit großen Felsen versperrt. Die letzten Meter muss man auf allen Vieren zurücklegen, um die großen Steinbrocken zu überwinden. Doch die schweißtreibende Mühe lohnt sich: Die weite Rundumsicht und der Blick auf die gegenüberliegende Felsenfestung von Sigriya, die sich König Kassapa im 5.Jahrhundert als luxuriöse Zuflucht errichtete, nachdem er seinen Vater bei lebendigem Leib einmauern ließ, ist grandios.
Die meisten Reisenden besuchen die zum UNESCO Welterbe zählende Felsenfestung Sigiriya von König Kassapa (Eintritt ca. 30 US-Dollar p. P.), weshalb es manchmal auf den Treppenwegen nach oben ziemlich voll sein kann.
Von Buddhas wundersamen Wolkenkratzern
Unser nächster Stopp ist einer der Ticketschalter in der Heiligen Stadt von Anuradhapura (Ticket 25 US-Dollar p. P.). Wie Kandy und Polonnawura ist es eine alte singhalesische Königsstadt und sie bilden zusammen das sogenannte kulturelle Dreieck. Bis in die erste Hälfte des 13.Jahrhunderts blühte hier im Norden das Königreich und in Anuradhapura etwa vom 3. Jahrhundert vor Christus bis zum 10. Jahrhundert.
Dagoba, Stupa oder Pagode – alle drei Begriffe meinen das Gleiche. Nämlich Gebäude, die eine Reliquie beherbergen, hier angeblich verschiedene Knochen Buddhas, und im Buddhismus Kultstatus genießen. In Anuradhapura sind sie teilweise nicht nur sehr alt, sondern auch von enormer Größe und waren bis zur Neuzeit die größten Ziegelbauten der Welt. Und wenn man dann vor einer der mächtigsten im Zentrum des weitläufigen Klosterkomplexes steht, kommt Jeder ins Staunen. Knapp 71 Meter ragt der beeindruckende Kuppeldom der Jetvana Vihara in den Himmel auf einer Fläche von 233 Quadratmetern. In der Antike war Jetvana Vihara noch 122 Meter hoch und als wundersamer Wolkenkratzer in der buddhistischen Welt berühmt und zudem nach den Pyramiden von Gizeh und dem Leuchtturm von Alexandria damals das dritthöchste Bauwerk der Erde. Der Zwillingsbau, der Abhayagiri Dagoba des nördlich liegenden Klosters, reckt sich ebenfalls wie eine enorme Kathedrale mit einem Basisumfang von 120 Metern in die Höhe.
Als ältester Stupa gilt ein Stück weiter der weiße Thuparama umgeben von einem steinernen, krummen Säulenwald, angeblich Reste eines Rundtempels, dem das Dach zerstört wurde.
Der meiste Pilgerbetrieb ist jedoch heute bei Ruwanweli Seya. Der einst ruinöse Stupa wurde im 19. Jahrhundert als schneeweißer Kuppeldom mit umlaufender Elefantenmauer wieder aufgebaut, mit 103 Metern Höhe heute der höchste.
Tipp: Opferblumen an einem der vielen Stände kaufen, Schuhe am Eingang abgeben und sich mit den Pilgern treiben lassen. Wer alles anschauen möchte, braucht mindestens einen Tag. Das Gelände der Heiligen Stadt ist sehr groß, deshalb per Fahrrad oder Tuk-Tuk erkunden und unbedingt ausreichend Getränke mitnehmen. Es war sehr heiß und unsere Fußsohlen mal wieder „gegrillt“. Die einzige Linderung, Strümpfe tragen oder im Eilschritt um die Dagobas laufen und anschließend an einem der Wasserhähne die Füße kühlen.
Zum ältesten von Menschenhand gepflanztem Baum
Wer jetzt noch nicht restlos durchgeschwitzt ist und eigentlich nur noch an den herrlichen Hotel-Pool denken mag, könnte noch den Bodhi-Baum nur ein Stück weiter besuchen. Es lohnt sich! In der friedlich-spirituellen Atmosphäre fühlt man sich der Welt enthoben. Der große, ausladende Pappelfeigenbaum eingezäunt von einem goldenen Gitter und umgeben von weißen, kleineren Tempelgebäuden soll ein Ableger des Baumes aus Nordindien sein, unter dem der historische Buddha, Siddhartha Gautama, im Alter von 35 Jahren seine Erleuchtung fand. Der Ableger soll 288 vor Christus in Anuradhapura gepflanzt worden sein und gilt deshalb als ältester von Menschenhand gepflanzte Baum. Die vielen Pilger, die hierherkommen, erbitten Buddhas Zuspruch für verschiedene Anliegen wie etwa schwangere Frauen für gesunde Kinder oder Bauern spenden die ersten Reiskörner für eine reiche Ernte.
Uga Ulagalla und das neue Elephant Research Center
Zurück in Uga Ulagalla bin ich im Glück. Das Boutique-Hotel ist für mich eines der schönsten, die ich kenne. Es ist die Ruhe, die vollkommene Privatsphäre in der Villa, aber auch der aufmerksame Service der immer freundlich lächelnden Mitarbeiter, die einem fast jeden Wunsch von den Augen ablesen und das feine, frisch zubereitete Essen. Aber auch das Aktivitäten-Angebot finde ich besonders attraktiv vom Bogenschießen über geführte Nature Walks, Jeep-Safaris, Kanu fahren, Ausflüge in die Umgebung bis hin zu einem Ausritt zum Ulagalla Lake. Die Tour auf dem Hotelpferd Rolex zum Sonnenuntergang war mein persönliches, unvergessliches Highlight.
Doch man kann sich auch auf eines der Fahrräder, die an jeder Villa stehen, schwingen und eine Runde durchs Gelände drehen. Vorbei radeln an den vielen leuchtend grünen Reisfeldern und dabei etwa weiße Reiher, Buntstorche, Ibisse oder Pfauen beobachten oder sich über eine wild im Gebüsch turnende Affen-Familie amüsieren. Zumindest solange es hell ist. Bei Anbruch der Dunkelheit ist es sicherer, sich an der Villa abholen zu lassen. Es sind nicht die Elefanten, Leoparden oder Lippenbären, die zu befürchten sind – sie machen sich in aller Regel rar und wären auch kaum zu übersehen – sondern Schlangen. Sri Lanka zählt 80 verschiedene Arten und darunter giftige wie die Königskobra, die Ceylon Krait oder die Kettenviper. Aber keine Angst, ich habe keine einzige Schlange gesehen.
Die tropische Tierwelt der Insel mit vielen endemischen Arten ist interessant und die Tour-Chefin, die alle Gäste-Aktivitäten in Uga Ulagalla koordiniert, ist eine tolle Gesprächspartnerin, wenn man mehr erfahren möchte. Anna Katharina Raaben kommt aus Deutschland, ist mit einem Sri Lanker verheiratet und hat bevor sie in Uga Ulagalla begann, in mehreren Ländern Afrikas gearbeitet.
„Das Hotel hat eine eigene Wasseraufbereitungsanlage, eigene Kläranlage, Solarstrom und Gemüsegärten innerhalb und außerhalb des Geländes und wir versuchen so viel wie möglich, Obst und Gemüse selbst zu produzieren und von Bauern einzukaufen. Und seit Juli 2022 haben wir auch ein eigenes Elephant Research Center, auch um das Zusammenspiel zwischen Menschen und Tieren zu verbessern“, erzählt Anna Katharina Raaben.
Die Idee dazu sei in der Corona-Zeit entstanden, als sie begonnen habe, die Elefanten, die am Rand des Hotelgeländes aufgetaucht sind, zu beobachten. „2021 war der erste da. Ein Bulle mit mächtigen Stoßzähnen. Nur fünf Prozent der Elefanten haben Stoßzähne“, berichtet Anna Katharina Raaben. 2022 habe sie und ihr Team dann schon über 100 Elefanten am Hotelgelände gesichtet, auch dank neu installierter Wildkameras. „Es leben hier in der Nähe 200 bis 300 Elefanten, wissen wir heute. Sie kommen oft, wenn Vollmond ist, in der im Buddhismus genannten Poya-Nacht. Elefanten sehen nicht so gut und bei Vollmond ist das Licht besser. Zudem sind die Menschen in der Poya-Nacht beschäftigt. Sie haben frei und besuchen die Tempel.“
Die 70 Familien, die im angrenzenden Dorf leben, wie im Übrigen alle Bauern auf der Insel, sind nicht begeistert, wenn sie Elefanten-Besuch bekommen. Ein Elefant verschlingt täglich etwa 200 Kilogramm Grünzeug, besonders gerne Zuckerrohr, Bananen oder Reispflanzen. Taucht eine ganze Herde auf, bleibt von der Ernte nichts übrig. „Die Menschen lagern ihre Vorräte und Ernte im Schlaf- oder Wohnzimmer. Es sind einfache Häuser. Wenn ein Elefant das riecht, dann steht er plötzlich im Schlafzimmer und frisst alles auf“, erzählt sie. Deshalb versuchen die Menschen ihren Besitz zu schützen und überwachen ihr Land von kleinen Baumhäusern aus, die man oft entlang den Landstraßen sehen kann.
„Taucht einer auf, wird erst versucht ihn mit Taschenlampen und Rufen zu verscheuchen, dann kommen Knallkörper zum Einsatz, die von der Regierung kostenlos zur Verfügung gestellt werden und wenn das nichts nützt, wird geschossen.“ Manchmal werden auch Köder ausgelegt, erzählt Anna Katharina Raaben, und zwar mit Knallkörper gefüllte Wassermelonen. „Die explodieren dann im Maul und der stark verletzte Elefant verhungert.“ Deshalb haben die Uga Escapes eine gut funktionierende Abhilfe geschaffen und einen Village Fence gesponsert und anbringen lassen, damit das Zusammenspiel zwischen den 70 Familien im Nachbardorf von Uga Ulagalla und den Elefanten besser läuft. „Das ist ein spezieller, stabiler Stromzaun, der um das ganze Dorf verlegt wurde und von 6 Uhr abend bis 6 Uhr morgens in Betrieb ist. Der Stromschlag ist ausreichend stark für die Abschreckung, aber verletzt das Tier nicht im Gegensatz zu den vielen, selbstgebauten Stromzäunen auf der Insel“, berichtet Anna Katharina Raaben von dem gelungenen Projekt.
Mein Tipp: Mit Katharina und ihrem Team auf Jeep-Safari gehen, mit etwas Glück Elefanten beobachten, aber ganz sicher viele andere Tiere.
Romantisches Kamatha-Dinner und Glühwürmchen-Magie
Fackeln flackern in der Dunkelheit, buddhistische Fahnen wehen sanft in der Abendbrise und am Ende des Weges ist unter einem mächtigen Baum ein Tisch gedeckt neben einem traditionellen Holzhaus, aus dem es verführerisch gut duftet. Zum Auftakt des Kamatha-Dinners wird uns ein feiner Arrak-Cocktail mit einem würzigen Curry-Blatt serviert (Arrak ist eine landestypische Spirituose destilliert oft aus Zuckerrohr).
Um uns herum liegen die im Dunkeln schimmernden Reisfelder von Uga Ulagalla und wir fühlen uns wie auf einer fernen, romantischen Insel. Und tatsächlich meint Kamatha auch so etwas wie eine Insel. Es ist der Begriff für ein Stück reines Land, das Buddha gewidmet ist, und mitten in den Feldern liegt. Es ist der traditionelle Platz, an dem sich die Bauern und ihre Familie zum gemeinsamen Essen treffen, wo Feste und uralte Rituale mit warmer Gastfreundschaft im Einklang mit der Natur zelebriert werden. Also nehmen wir im Herzen der Kamatha bei Kerzenschein Platz auf Stühlen aus Zimtbaumholz und lassen uns die unglaubliche Vielfalt an traditionellen, ayurvedischen Curry-Gerichten, die in unzähligen Schüsselchen und Schüsseln auf den Tisch kommen, schmecken. Es ist ein leckeres, gesundes Essen mit viel Gemüse und feinen Gewürzen. Und natürlich besuchen wir die Kochkünstlerinnen in ihrem Holzhaus, wo sie auf offenem Feuer alles frisch zubereiten und uns in die Geheimnisse der alten Rezepte, die über Generationen in der Familie weitergereicht werden, einweihen. Es ist ein unvergesslich schöner Abend und mein Tipp ist: Unbedingt ein Kamatha-Dinner buchen.
Auf dem Rückweg zur Villa unter dem funkelnden Sternenhimmel dreht der Hotelmitarbeiter im Elektro-Wagen dann noch eine Extra-Runde mit uns. Es seien gerade so viele Glühwürmchen unterwegs, die müsse er uns zeigen. In einem Baum-Hain halten wir an: Tausende hell glimmende Glühwürmchen düsen durch die Luft. Es ist ein magischer Anblick wie aus einer Avatar-Filmszene! Uga Ulagalla ist ein Ort, der das Zuhause am anderen Ende der Welt verblassen lässt.
Infos: www.ugaescapes.com/ulagalla
Süßes Nichtstun am Traumstrand der Ostküste
Das Thermometer zeigt 38 Grad Celsius, keine Wolke am Himmel und der Indische Ozean rollt in angenehmer Wellengröße an den Strand. Wir liegen unter dem Sonnenschirm mit einem eisgekühlten Limonensaft und lesen. Alle dreißig Minuten tauchen wir in den Wellen unter, Schwärme winziger Fische sausen um uns herum. Dann zurück zur Liege, kein Mensch am ewig langen Sandstrand, nur das russische Ehepaar ein Stück weiter und ein Lifeguard sitzt in einem Baywatch-Häuschen. Ab und zu hastet der Kellner Nevill über den heißen Sand, um sich zu erkundigen, ob wir etwas brauchen. Dann eilt er zurück in den Schatten der Beach Bar.
Eine knappe Woche verbringen wir im Uga Jungle Beach an der Ostküste, etwa 25 Kilometer nördlich von Trincomalee. Nach der abenteuerreichen Woche zuvor, kommt jetzt das süße Nichtstun genau richtig. Ein paar Tage lang machen wir nur die totale Relax-Nummer: Vom Frühstück mit viel leckerem, frischem Obst und exotischen, frisch gepressten Säften wie von der Stachelannone oder aus den Früchten des Kaugummibaums geht es zum Strand, mittags ein leichter Snack an der Beach Bar und danach meistens zum Pool, weil es dort viel kühler ist. Der Pool ist wunderschön wie eine Lagune im Dschungel angelegt, umrahmt von mächtigen Seifen- und Topffruchtbäumen, deren filigrane Riesenblüten ein Hingucker sind. Abends dann im Restaurant zum Essen und danach wieder Beach Bar, wo wir Sineth auf einen Drink treffen. Und überhaupt die Beach Bar ist unser Lieblingsplatz und das liegt auch an Nevill und seinen Kollegen. Sie geben sich so viel Mühe, unsere Ferien zu etwas Besonderem zu machen. Zweimal buchen wir ein Beach Dinner mit Hummer, Thunfisch, großen Garnelen alles frisch vom Grill – es ist köstlich. Während wir essen, schauen wir auf etwa 40 kleine Boote, deren Lampen auf den Wellen schaukelnde Lichterkegel zaubern. Das sind die Fischer aus dem Nachbardorf, die jeden Abend rausfahren und vor der Küste die Köstlichkeiten auf unserem Teller aus dem Meer holen.
Ein Tipp für Frühaufsteher: Der Sonnenaufgang gegen 5.30 Uhr hier an der Ostküste ist eine Wucht. Ein glutroter Ball steigt über dem Meer auf.
Haie und Schildkröten hautnah vor Pigeon Island
Das Motorboot gleitet über den in der Sonne glitzernden Indischen Ozean. Neben mir sitzt ein Mitarbeiter des Uga Jungle Beach, der uns auf dem Ausflug zu Pigeon Island begleitet. Die winzige Taubeninsel, benannt nach der hier brütenden Felsentaube, liegt zwei Kilometer vor der Küste von Nilaveli und ist seit 2010 Nationalpark, weil rund um das Inselchen eine der wenigen Korallenriffe der Ostküste liegen. Eine Stunde fährt Ahmn Sandaruwan, einer der Lifecoastgards des Hotels, mit uns über das Meer bis wir Pigeon Island erreichen, um vor der Küste zu schnorcheln.
Die Aussicht auf die Unterwasserwelt ist hinreißend: Konfettibunte, tropische Fische sind zwischen den üppigen Korallen unterwegs. Manchmal sind es große Schwärme, die wie eine silbrig leuchtende Wand vor uns stehen und in der Formation passend zu unseren Schwimmbewegungen ausweichen – faszinierend. Mehrere Grüne Meeresschildkröten „segeln“ vorbei und eine etwa einen Meter große Schildkröte beobachten wir minutenlang beim Fressen aus aller nächster Nähe, wie sie die grünen Seegras-Happen herunterschlingt. Und dabei merken wir erst nicht, dass auch wir beobachtet werden. Ein Schwarzspitzen-Riffhai schwimmt nur wenige Meter entfernt um uns herum. Wir schnorcheln weiter, bleiben aber auf Abstand und er in der Nähe. Ich bin beeindruckt, zumal das elegante Tier mit dem schwarzen Fleck auf der Rückenflosse etwa so groß ist wie ich, 1,70 Meter. Dann taucht er ab und verschwindet in der dunklen Tiefe.
Im Himmel der Hindus
Als europäischer Betrachter weiß man gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll. Die Figuren sind besonders bunt und wirken für unsere Augen bizarr. Aufgesperrte Münder, viele Arme, unzählige Köpfe und Tiere auch als Mischwesen und der größte unter allen ist meistens Shiva. Er ist die populärste Hindugottheit und oft hat er einen Dreizack in der Hand, einen Halbmond im Haar und sein Reittier ist Nandi, ein weißer Bulle. Seine Familie ist auch immer dabei wie seine Frauen Durga und Paravati, sein elefantenköpfiger Sohn Ganesh und Vishnu kommt auf dem Vogel Garuda geflogen, wenn es Probleme zu lösen gibt.
Einen Hindutempel muss man unbedingt besichtigen. Es ist ein exotischer Kosmos, der Staunen macht. Wir haben mehrere angeschaut und den Tempel Thiru Koneswaram Kovil in Trincomalee (dreißig Autominuten von Uga Jungle Beach entfernt) finde ich besonders beeindruckend. Er liegt auf einer über dem Meer ragenden Felsnase mitten in dem von den europäischen Kolonialherren erbauten Fort Frederick, das heute von der sri-lankischen Armee genutzt wird. Neben dem Haupttempel entdeckt man mit Fahnen und Figuren geschmückte Bäume und Nischen entlang eines schmalen Weges über der Steilküste mit weitem Blick auf den Ozean.
Man darf den Tempel nur barfuß betreten und die Beine müssen bedeckt sein. Beim Zurücklaufen kommt man an vielen Verkaufsständen mit geschnitzten, skurrilen Holzmasken vorbei. Es sind Kolam- oder Gara-Yaka-Masken, die bei traditionellen Tänzen benutzt werden, um teuflische Geister zu vertreiben. Sie hängen oft als Schutz- oder Glücksbringer am Hauseingang und werden in einer großen Anzahl für Touristen als Souvenir gefertigt.
Von Trincomalee nach Colombo
Sineth fährt uns von der Nordostküste quer über die Insel an die Südwestküste: Wir halten ein letztes Mal in einem Rice & Curry-Restaurant und wir gehen noch auf Safari in Habarana und sehen Elefanten. Abends erreichen wir Colombo. Jetzt noch zwei Tage Sightseeing, Freunde treffen und in der dritten Nacht fährt uns Sineth zum Flughafen. Ein fantastischer Roadtrip ist zu Ende.
„Gut zu reisen ist besser als anzukommen.“
Buddha
Colombo – exotisch, heiß, spannend
Knallbunte Tuk-Tuks düsen ratternd um den Uhr- und Leuchtturm im alten Fortviertel. Frauen in bunten Saris schlendern an sanierten Kolonialgebäuden vorbei, in denen teils amerikanische Kaffeehaus- und Fast-Foodketten Filialen unterhalten. Sri Lankas 2,5- Millionen-Einwohner-Hauptstadt Colombo ist eine aufregende Metropole, in der sich Vergangenheit und Zukunft mischen. Neben modernen Wolkenkratzern wie der Bank von Ceylon (so hieß Sri Lanka bis 1972) stehen koloniale Prunkbauten wie der schneeweiße Präsidentenpalast oder das alte Postamt, das die Briten 1896 gebaut haben. Alles atmet hier Geschichte: Erst hatten die Holländer die Herrschaft über die Zimtgärten Ceylons und danach gehörte der Inselstaat im Indischen Ozean zum britischen Empire und war ein wichtiges Etappenziel auf dem Weg in den Fernen Osten.
Das alles erfahre ich bei einem Stadtrundgang mit Mark Forbes, der aus Colombo stammt und ein „Dutch Burger“ ist, sprich seine Vorfahren stammen aus Holland (www.colombocitywalks.com). Beim Bummel durch das alte Fortviertel kommen wir am einstigen Krankenhaus der Holländer vorbei. Dort, wo Kranke vor gut 300 Jahren zwecks Betäubung noch eine Opiumpfeife rauchten, laden heute gemütliche Cafés, nette Restaurants oder hübsche Geschäfte zum Verweilen ein wie etwa das Ministry of Crab, dass zu Asiens 50 besten Restaurants 2022 gewählt wurde oder der schöne Laden der Kette Spa Ceylon. Zum Ausgehen am Abend sind die Restaurants in der Park Street klasse, wo sich Colombos Szene in ehemaligen, schick umgebauten Lagerhallen trifft. Um die Ecke liegt der Gangaramaya-Tempel am Beira Lake. In einer Vollmondnacht muss man hierher spazieren und sich unter die vielen Menschen mischen, die dann Poya feiern.
In der Sir-Baron-Street sticht das Cargills, Colombos ältestes Kaufhaus, ins Auge. Es ist das Mutterhaus einer Supermarktkette, benannt nach dem Schotten David Sime Cargill, der 1844 hier seinen ersten Laden eröffnete. Gleich gegenüber kosten wir leckeres Streetfood: Chinese Roll, Pati und Wade sind kleine Teigtaschen mit scharfer Füllung und kosten wenige Rupien.
So gestärkt schlendern wir ein Stück weiter, um im vierten Stock des Grand Oriental Hotels, das eindeutig schon bessere Tage gesehen hat, die grandiose Aussicht von einem winzigen Balkon auf den Hafen zu bestaunen. Bei einem eisgekühlten Gin Tonic schauen wir auf eine gewaltige Baustelle. Die China Communications Construction Company, die zum Großteil dem chinesischen Staat gehört, stampft hier ein neues Stadtviertel aus dem Boden, die Colombo Port City.
Und dann wird es aufregend: Im Tuk-Tuk fahren wir durch das Verkehrsgewühl mit dem Fahrtwind um die Nase zum Basarviertel Pettah. In den engen Gassen tobt das pralle Leben mit unzähligen Shops, in denen es natürlich auch den feinen Ceylon-Tee oder duftende Gewürze gibt. Und mittendrin eine Moschee wie aus Tausend- und einer Nacht: Die rot-weiße Jami ul Alfar ist riesig, bietet Platz für tausende Menschen. Der Architekt soll an einen aufgeschnittenen Granatapfel beim Entwurf gedacht haben. Tipp: Besucher dürfen der Moschee zu bestimmten Zeiten „aufs Dach“ steigen. Die Aussicht über Minarette und rot-weiß gestreifte Türmchen muss sensationell sein.
Aber ich will einen Sari im Kandy-Stil kaufen und steuere deshalb das nächste Geschäft im Pettah-Viertel an. Von außen wirkt es unscheinbar, aber im Inneren gibt es auf drei Etagen Saris in Hülle und Fülle, in allen Farben und Qualitäten, vom einfachen Baumwollstoff bis hin zur schweren, mit Glitzersteinen bestickten Seide. Ich fühle mich überfordert und will schon auf dem Absatz kehrt machen, da treten zwei Herren auf mich zu, der eine Verkaufsberater, der andere für die Anprobe zuständig. Eine halbe Stunde später stehe ich auf einem Podest und werde in einen sechs Meter langen rosafarbenen Seidenstoff gewickelt! Der Kommentar meines Mannes: Du siehst aus wie die Freiheitsstatue! Doch die sri-lankischen Herren im Laden sind begeistert und ich im Übrigen auch, also gekauft! Wann ich den Sari zu Hause anziehe und falls ja, sicher nur mit Hilfe eines Youtube-Videos, weiß ich jedoch nicht. Aber für die nächste Sri Lanka oder Indien Reise habe ich das passende Kleidungsstück im Gepäck.
Meine Hotel-Tipps:
Die Uga Escapes: Die sri-lankische Hotelgruppe besteht aus fünf luxuriösen Fünf-Sterne-Boutique-Hotels, die mir sehr gut gefallen. In vier habe ich schon übernachtet.
Das Uga Residence in Colombo hat eine großartige Lage im Herzen der Stadt bei der Park Street und dem Gangaramaya Tempel um die Ecke und wir haben hier die letzten Nächte verbracht. Das Boutique-Hotel mit zehn klassisch-elegant eingerichteten Junior Suiten und einer Suite wurde als viktorianisches Stadtpalais umgeben von einem Park von einem vermögenden Scheich im 19.Jahrhundert erbaut. Das Who-is-Who der kolonialen Society Ceylons ging hier einst ein und aus wie Gouverneure, Adel oder Maharadschas. Alles atmet hier Geschichte und der Innenhof mit Pool, Restaurant und Bar, um den die Suiten in einer Arkade liegen, bietet eine filmreife Kulisse. Nach einem Sightseeing-Tag in Colombo ist die Uga Residence die perfekte, ruhige Oase, um zu entspannen, einen High Tea zu genießen oder im stimmungsvoll beleuchteten Innenhof bei einem Abendessen den Tag ausklingen zu lassen. Der Service und das Essen sind erstklassig und die Mitarbeiter alle sehr zuvorkommend.
Das Uga Ulagalla ist ein außergewöhnlich schönes, exklusives Boutique-Hotel mit 25 sehr großzügigen, luxurösen Villen auf Stelzen nahe Anuradhapura, die alle einen eigenen Pool haben. Es ist mein persönlicher Hotspot und ich habe es in den oberen Artikeln ausführlich beschrieben.
Das Uga Jungle Beach ist das exklusivste Hotel-Resorts an der Ostküste in Kuchchaveli und liegt 25 Kilometer nördlich von Trincomalee zwischen einer Lagune und dem Meer an einem kilometerlangen, feinen Sandstrand. Ein Traum für Ruhesuchende! Auf dem wunderschönen, dschungelartig angelegten Hotelgelände liegen 50 geschmackvoll, schlicht eingerichtete Bungalows entweder mit Meer- oder Lagunenblick oder im Dschungel selbst. Das Frühstück oder Abendessen wird am Tisch serviert, abends als Wahlmenü. Mein Tipp: Unbedingt das Beach Dinner mit Meeresfrüchten vom Grill buchen – ein romantischer Traum am Strand bei Kerzenlicht. Es gibt ein kleines Spa und auch Ausflugsangebote wie etwa Fahrradtouren zu Tempeln in der Umgebung oder Bootstouren zu Pigeon Island oder um Delfine und zu bestimmten Zeiten auch Wale zu beobachten.
Das Uga Bay liegt drei Autostunden weiter südlich in Pasikuda auch an der Ostküste direkt am Tropen-Strand. Das Uga Bay kenne ich nicht persönlich, aber schätze es ist ebenfalls sehr schön und ich nehme an, es hat ein größeres Spa als das Jungle Beach.
Die Uga Chena Huts liegen im Südwesten am Yala Nationalpark zwischen Strand und Dschungel. Das Hotel ist perfekt, um auf Safari zu gehen und drei der sri-lankischen „Big Five“ zu beobachten nämlich Asiatischer Elefant, Leopard und Lippenbär. Darüber hinaus sieht man Affen, Vögel oder auch große Warane. Der Rest der Big Five – nämlich Blauwale und Pottwale – kann man an der Küste von Mirissa zu bestimmten Zeiten beobachten. Die Chena Huts haben gut ausgebildete Ranger, die im Jeep mit den Gästen auf Safari gehen. In den Chena Huts wohnt man in luxuriösen, freistehenden, zauberhaft eingerichteten „Hütten“ mit eigenem Pool. Davon gibt es 18, die sich auf einem großen Areal verteilen. Ein Restaurant mit Terrasse und Strandblick (man kann hier nicht im Meer schwimmen, die Brandung und Strömung ist gefährlich) sowie ein großer Pool gehören dazu.
Mehr Infos: www.ugaescapes.com
Hotel-Tipp für Colombo
Das Vier-Sterne-Galle Face Hotel ist sehr berühmt. Colombos ältestes Hotel wurde 1864 eröffnet und unzählige, internationale Berühmtheiten haben hier übernachtet – von Königen bis zu Popstars. Es liegt direkt am Meer und die etwa 150 Zimmer im Kolonialstil mit großen Marmorbädern verteilen sich auf den Nord- und Südflügel. Es gibt ein Fine Dining sowie ein Veranda Restaurant – superschön. Man sitzt nahezu königlich in Korbsesseln unter surrenden Ventilatoren mit Blick auf die untergehende Sonne oberhalb des Strandes (man kann nicht baden, zu gefährlich). Die Massagen im Spa sind himmlisch und günstig. Wir haben hier die erste Nacht verbracht, auch weil die Fort Railway Station nur wenige Autominuten entfernt ist. Mehr Infos: www.gallefacehotel.com
Privater Chauffeur
Wer mit einem privaten Fahrer reisen möchte, dem empfehle ich Sineth Chathursha. Er ist Berufsfahrer, fährt auch gelegentlich Regierungsmitglieder, er spricht natürlich Englisch, ist zuverlässig, hilfsbereit, sympathisch, fährt einen immer tip-top sauberen, klimatisierten, versicherten Van und er organisiert den besten Weg und auch spontane Extra-Wünsche. Ich wollte unbedingt auf dem Weg von der Ostküste zurück nach Colombo noch auf Elefanten-Safari gehen. Sineth telefoniert ein paar Mal und wir steigen in Habarana um in einen Jeep und beobachten kurz darauf eine Elefanten-Herde. Kurz: Sineth ist ein Schatz.
Man kann ihn per Whatsapp kontaktieren: +94776388381
Sein Tagessatz: ab 50 Euro
Fahrer haben einen geschätzten Status in Sri Lanka. Sie werden von den allermeisten Hotels kostenlos mit voller Verpflegung im Mitarbeiter-Haus untergebracht. Falls es ein kleines Boutique-Hotel sein sollte, wird eine nahegelegene Unterkunft vermittelt. Das ist dann zu bezahlen. Es ist sehr günstig. Wenn man unterwegs zum Essen im Restaurant anhält oder der Fahrer seine Auftraggeber in ein Museum oder etwa in die Heilige Stadt in Anuradhapura begleitet, muss für ihn kein Essen, kein Eintritt bezahlt werden. Er ist kostenlos dabei. Und selbstverständlich gibt man nach der letzten Fahrt ein Trinkgeld.
Flug
Wer mit Sri Lankan Airline fliegen will, dem empfehle ich Ritscher Tourismus, Email: info@ritscher-touristik.de. Und für Expedienten support@pep-flug.de
Wir sind mit Sri Lankan Airline in der Economy eines Airbus 330 geflogen. Mein Fazit: Die Eco ist vergleichbar mit der Premium Eco bei Condor.
SL Eco hat viel Beinfreiheit, Fußstütze und verstellbare Kopfstütze und einen verstellbaren Neigungswinkel beim Sitz. Bordunterhaltung und Verpflegung ist im Preis inbegriffen und muss nicht umständlich plus Extra-Preis als Bausteine dazu gebucht werden. Decke und Kissen gehören auf der Langstrecke ebenfalls zum Standard.
Auf online Vorbestellung kann man sich bei Sri Lankan Airline auch vegetarisches Essen servieren lassen. Die Stewardessen tragen hübsche, blaue Saris mit Pfauenaugen-Muster. Das gefällt mir.
Fotocredit: Uga Escapes (8), Petra Kirsch.
4 Comments
Wauhhh wonderful Sri Lanka 🇱🇰. Ein toller bewegender , liebevoller Reisebericht . Sri Lanka ist sehr beeindruckend von der Vegetation, Tee Plantagen , schöne Beaches , historic und diese wundervollen nette Menschen.
Ganz großartig deine Berichterstattung liebe Petra, so spannend und lebendig geschrieben! Wie ein goldener Teppich rollen sich deine Beschreibungen aus und ich möchte am liebsten gleich losreisen! Ich finde Reiseplanung stets recht mühsam und sitze oft ideenlos zuhause. Deine tollen Infos (inkl. Handynummer des Privatchauffeurs!!) sind wirklich einladend, konkret und hilfreich – die Reiselust ist da! Ganz toll auch die eingestreuten Videos 😃👍🏼 Und Zimt hab ich mir auch gleich ins Müsli gestreut ✨ Alles Liebe und ein herzliches Dankeschön Nina
Toller Bericht und klasse Tipps. Man bekommt Lust das Land zu bereisen.
Liebe Petra
Immer und immer wieder habe ich Deinen Bericht über Sri Lanka gelesen.
Leider bin ich zu alt diese Reise zu machen , aber geträumt habe ich mit Dir.
Weiter so, liebe Petra !
Deine Berichte sind die besten, die ich gelesen habe .