Die schönsten Luxushotels im Alpenraum und in Deutschland
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26. Juni 2024Fünf Lodges im Wolkenreich des Donnerdrachens
Willkommen im kleinen Königreich Bhutan im Himalaya! Bis mein ganzer Bericht über das fernöstlich-faszinierende Land im Wolkenreich des Donnerdrachens hier erscheint, gibt es vorab ein Hotelporträt über Six Senses Bhutan. Es sind fünf Lodges, die vor fünf Jahren eröffnet wurden und die sich von Westen, wo jeder Gast ankommt bis ins zentrale Bhutan verteilen. Sie liegen in Paro, Thimphu, Punakha, Gangtey und Bhumtang – damit ideal, um das Land mit einer Hotelgruppe kennenzulernen und anschließend beispielsweise vom nördlichen Zentral-Bhutan im Bhumtang-Distrikt per Helikopter zurück zum Flughafen in Paro zu fliegen. Bhutan besteht eigentlich nur aus hohen Bergen, über die sich kurvenreiche, schmale Straßen schlängeln. Wenige Kilometer können also weit sein und der Flug sicher ein Traum. Ich habe auf der Pressereise auf Einladung von Tourism Bhutan im April 2024 die Six Senses Lodges in Thimpu und in Punakha kennengelernt, beide liegen in herrlicher Höhenlage mit weiter Sicht ins Tal.
Six Senses Thimpu – Palace in the Sky
Los geht es in der Hauptstadt Thimpu. Etwa 20 Minuten lang steuert unser Fahrer den Kleinbus über Serpentinen bergauf vorbei an Obstgärten, Himalaya-Kiefern, blühenden Rhododendren, Zypressen und gelegentlich weißen, stehenden Gebetsfahnen, die an die Verstorbenen erinnern. Auf 2650 Metern Höhe angekommen, wirkt das Hauptgebäude des Six Senses Thimpu wie ein Mini-Dzong. Country General Manager Andrew Whiffen begrüßt uns eloquent: “Wir sind so glücklich, unsere Gäste im Six Senses Bhutan und in diesem wunderbaren Königreich zu begrüßen. Mit uns können Sie sich auf die wahrlich transformative Kraft dieser Destination einlassen. Auf Abenteuer, Kultur, Ruhe, Gelassenheit und bereichernde Erlebnisse. Six Senses Bhutan bietet für Jeden genau das Richtige – ob interessiert an Architektur, Kunst und Geschichte, an Vogelbeobachtung, Botanik, Meditation, Spiritualität, Wellness oder aktiven Sportmöglichkeiten”, schwärmt er.
Andrew Whiffen verspricht dem Eindruck nach nicht zu viel, auch wenn wir nur einen Abend zum Lodge-Rundgang und Essen hier verbringen. Die Lobby, Restaurant und Bar sind in einem langgestreckten, hohen Querbau mit bodentiefer Verglasung zur Talseite. Davor liegt die weitläufige Terrasse mit einer sensationellen Sicht ins Tal und auf die 54 Meter hohe, goldfarbene Buddha Dordenma Statue auf dem Berg gegenüber, die in der Nacht magisch schön beleuchtet ist. Auf der Terrasse sitzt man zwischen einem großen Wasserbecken, Feuerstellen und dem Wellness-Pavillon in traditioneller Architektur, der wie schwebend über dem nur knietiefen Wasserbassin wirkt. Palace in the Sky heißt die Six Senses Lodge in Thimpu – ein Name, der nicht treffender sein könnte.
Die Inneneinrichtung huldigt bhutanischer Tradition: Warme Holzvertäfelungen, schlichte, handgefertigte Holzmöbel, mit Pflanzenfarbe gefärbte Himalaya-Teppiche, schöne Kissen und landestypische Accessoires sowie rustikale Holzöfen, die man hier Bukharis nennt. Die sorgen in den 20 Suiten und in den Ein- bis Drei-Schlafzimmer-Villen für behagliche Wärme, sollte es notwendig sein. Suiten wie Villen sind besonders großzügig geschnitten und haben teils zusätzlich die in Bhutan geliebte Holzwanne für ein traditionelles Hot-Stone-Bad. Das Ambiente strahlt elegant-natürliche Harmonie aus, die sofort Wohlbefinden auslöst. Dazu der aufmerksame, freundliche Service der Mitarbeiter. Die Männer im traditionellen, meist kariertem Gho (ähnlich geschnitten wie ein Bademantel) gekleidet und die Frauen in der Landestracht Kira, ein knöchellanges Wickelkleid.
Die Six Senses Lodge Thimpu liegt auf 2650 Metern Höhe, daher herrschen im Sommer selten über 24 Grad Celsius im Schatten. Die Gäste lieben daher im Palace of the Sky den Indoor-Pool, das Wellness-Center sowie das große Aktivitäten-Programm.
Six Senses Punakha – The Flying Farmhouse
Dann Kulissenwechsel: Nach gut zwei Autostunden Richtung Nordosten über den Dochula-Pass, wo man bei sonnigem, klarem Wetter einen Panoramablick auf weiß leuchtende Himalaya-Gipfel genießt, erreicht man das Tal von Punakha. Mit 1300 Metern Höhe eines der niedrigsten gelegenen Täler des Landes und damit auch wärmere Temperaturen, im Sommer bis zu etwa 32 Grad Celsius. Die Six Senses Lodge liegt etwa 100 Meter höher an einem Berghang umgeben von terrassierten Reisfeldern, Bananenstauden oder Feigenkakteen. Das Tal und die Berghänge sind wie ein großer Obst- und Gemüsegarten, in dem das ganze Jahr über alles prächtig gedeiht.
The Flying Farmhouse nennt sich die Lodge deshalb hier, deren Lobby spektakulär wie ein schwebender Glaskubus über dem Hang gebaut wurde. Gleich daneben sorgt der Outdoorpool für Erfrischung mit herrlicher Sicht ins Tal und gegenüber liegt das schöne Restaurantgebäude mit großer Glasfront. Die 16 Suiten sowie Ein- bis Drei-Schlafzimmer-Villen verteilen sich auf dem Hang darüber. Ich bleibe hier für eine Nacht und liebe meine Suite auf den ersten Blick: Sie ist groß, knapp 70 Quadratmeter und Holz in einem warmen Cognacton bestimmt das ansonsten angenehm schlichte Interieur. Einen Farbakzent setzten nur die sonnengelben Polster und Kissen auf den Sofas und Sesseln innen sowie auf der Terrasse. Six Senses Mitarbeiterin Bima zeigt mir, in welchem Schrank ich Snacks und Getränke finde und erzählt mir, dass sie eine Weile auch in Hotels in der Schweiz gearbeitet hat, aber aus Bhutan stammt. Später sehe ich sie beim Abendessen wieder. Sie leitet ihr Team an, dass für uns einen Grillabend auf einem idyllischen Platz umgeben von Reisfeldern organisiert. Wir kosten verschiedene bhutanische Biere zu Fleisch und Fisch vom Grill und Gemüse wie grüner Spargel, eine Farnart oder Spinat. Alles schmeckt sehr gut und ist auf unsere Gaumen abgestimmt. In Bhutan wird gerne scharf gegessen und eine Schale mit Chilipaste gehört auf den Tisch. Am nächsten Morgen stehe ich abreisebereit vor dem Sonnenaufgang auf der Terrasse der Suite und kann mich kaum vom Anblick losreißen: Im Morgendunst schimmern die gegenüberliegenden Bergrücken in allen Blautönen – ein Bild wie auf einer asiatischen Tuschezeichnung. Ein Grund mehr, das Six Senses Punakha noch einmal zu besuchen.
Info: www.sixsenses.com
Der Aufenthalt fand auf Einladung von Six Senses Bhutan statt.
Ein Flug über das Dach der Welt
Die Anreise mit der königlichen Fluggesellschaft Drukair nach Paro von Bangkok, Katmandu oder Delhi aus ist ein einmaliges Erlebnis. Tipp: Auf dem Hinflug einen Fensterplatz auf der linken Seite buchen, zurück rechte Seite, dann hat man eine fantastische Sicht auf das Dach der Welt. Die von ewigem Eis überzogenen Himalaya-Gipfeln wie der des Mount Everests ragen spektakulär aus dem Wolkenmeer. Auch der Landeanflug auf Paro ist einzigartig. Die Piloten fliegen auf Sicht durch das enge, von 5000ern umgebene Tal. Keine Angst: Sie sind besonders geschult für diesen anspruchsvollen Flug.
Info: www.drukair.com.bt
Fotocredit: Six Senses (4), Petra Kirsch (6)