
Großes Ski-Kino im Kaunertal
27. Februar 2025Lust auf Skifahren? Lech am Arlberg ist immer eine gute Wahl. In Österreichs größtem Skigebiet lockt der „Weiße Ring“ mit Traumpisten, ausgelassenes Flair beim Après-Ski plus schicke Hotels wie das Severin*s The Alpine Retreat und Fine Dining in den Restaurants.
- Unterwegs auf dem „Weißen Ring“ über Lech locken ein tolles Bergpanorama und nicht allzu schwierige Skipisten
Ein berühmter Schönheitschirurg lächelt vom Plakat über dem Einstieg zum Sessellift. Ein Stück weiter funkelnder Juwelen-Schmuck auf einem Foto an der Wand. Andernorts wird an den Liftstationen Werbung für Helme, warme Unterwäsche oder Alpen-Limo gemacht – nicht aber in Lech-Zürs.
Im berühmten Wintersportort am Arlberg geht es mondän zu. Schicke Mode- und Sport-Boutiquen, moderne Concept-Stores, Juweliere, Restaurants, Bars und Hotels säumen das City-Herz von Lech, durch das der gleichnamige Fluss sich seinen Weg bahnt. Über allem thront die Zwiebelhaube der Pfarrkirche und natürlich das weiß glitzernde Omeshorn, mit 2557 Metern Höhe der Gipfelkönig.
Der kleine Ort ist bildhübsch und das Skigebiet am Arlberg mit etwa 300 Pistenkilometern das größte Österreichs und gilt zudem als die Wiege des alpinen Skilaufs. Der legendäre Skiclub Arlberg wurde 1901 gegründet und zählt heute weit über 9000 Mitglieder aus der ganzen Welt.
Skifahren in Lech-Zürs ist ein Genuss. Ganz gleich, ob man erst in die Schlosskopf- oder Schlegelkopfbahn in Richtung Oberlech steigt oder auf der anderen Flussseite in die Rüfikopfbahn: Überwiegend breite, nicht allzu schwierige, sonnige Pisten führen durch die malerische Bergwelt. Bis Ende April sind die Lifte in aller Regel in Betrieb und man wünscht sich, der Wettergott möge dem Tal eine Extra-Portion Schnee schenken, damit der herrliche Sonnenskilauf andauert. Denn hier lockt eine Ski-Safari, die in Länge und Gipfel-Szenerie nur noch von der Südtiroler „Sella Ronda“ getoppt wird. Der „Weiße Ring“ ist eine etwa 22 Kilometer lange Ski-Runde, die Lech mit Zürs, Zug und Oberlech verbindet. Gemütlich machbar in einem halben Tag überwinden die Brettlfans dabei 5500 Höhenmeter auf leichten bis mittelschweren Pisten – eine herrliche Sightseeing-Tour in Schnee und Eis mit wunderbarer Rundumsicht. Sportliche können die Ski-Runde auch auf Zeit fahren: Das Rennen „Der Weiße Ring“ findet jährlich im Januar mit etwa 1000 Teilnehmern statt.
Nicht verpassen: das Zürser Täli. Die gut 4,2 Kilometer lange Abfahrt vom Muggengrat ins Tal ist schlicht ein Traum und auch als „First Track“ mit Bergfrühstück buchbar. Der Einstieg hat eine anspruchsvolle Neigung und führt durch eine hochalpine Kulisse mit mächtigen Steinformationen. Zum Schluss lässt man die Ski „laufen“ und endet in einer weichen Bahn in Zürs. Hingegen „weiche“ Knie haben selbst auch geübte Fahrer am Einstieg zum „Langen Zug“. Die vor den Skifahrern liegende Rinne aus Eis und Schnee ist im oberen Drittel mit 80 Prozent Gefälle eine der steilsten Abfahrten der Welt. Fahrfehler können hier unschön enden. Wer über genug Können verfügt und sein Herzrasen bezwingt, wird mit einem atemberaubenden Ski-Kick belohnt. Die Zufahrt zum „Langen Zug“ startet am Restaurant des Rüfikopfs über die Route 181. Hier zweigt man Richtung Schafalplift ab und kommt so zum Einstieg. Angekommen erst mal durchatmen, das klasse Panorama der umliegenden Gipfel bewundern und dann rein in das „dunkelschwarze Kanonenrohr“.
Zum Einkehrschwung oder Hüttenabend trifft man die Insider des Skigebiets auf der Tritt-oder Rud-Alpe, im Flexenhäusl zum Fondue und natürlich zum Après-Ski im Ort: Casanova-Schnitte, Sylter Royal Austern und Champagner gehen an der Eisbar des Hotels Krone im Sekundentakt zu Gute-Laune-Partymusik über die Theke. Das Publikum: Gäste aus dem DACH-Raum, die seit Generationen dem Ort die Treue halten, Ski-Fans von Brasilien bis USA und auch mancher Prominenter. So ist das niederländische Königshaus mit Lech verbunden und Königin Maxima sowie ihre Schwiegermutter Beatrix werden häufig im Februar gesehen. Wer Promis sehen will, hat in der Champagner-Gondel Chance: Von Zug aus gondelt man mit prickelndem Genuss und Bergblick in die Höhe.
- Das kleine Luxus-Hotel Severin*s in Lech Stubenbach
- Auf Ski-Safari von Lech runter nach Zürs
Typisch für Lech-Zürs: Weder Unterkünfte noch Skipass sind günstig und die Dichte nobler Hotels hoch. Mehr als ein halbes Dutzend Fünf-Sterne-Hotels gibt es. Eines der Luxus-Häuser und eines der neuesten in Lech ist das Severin*s The Alpine Retreat in Stubenbach am Ende des Tals. Fünf Autominuten von den wummernden Beats und der ausgelassenen Party-Stimmung im Ortskern entfernt, taucht man hier in eine andere Welt ein. Dörflich, idyllisch und am Hang das Chalet-Hotel mit nur neun Suiten und einem Chalet mit vier Schlafzimmern.
Auf der Terrasse im Strandkorb wird man daran erinnert, dass Lech und Kampen auf Sylt eine partnerschaftliche Verbindung unterhalten. Die Schnittmenge bei Schnee versus Nordsee: die Gäste. Das Severin*s trägt dazu bei: Es hat zwei weitere Hotels auf Sylt. Direktor Paul Gründemann (31) ist im Sommer 2024 vom Luxusresort Weissenhaus von der Ostsee an den Arlberg gezogen und weiß, wie die hohe Kunst der Hospitality geht: „Heute Nacht hat es geschneit und jetzt ist Kaiserwetter. Habe ich extra für Sie bestellt.“ Charmanter kann Ankommen kaum sein. Alles weitere wird für den Gast organisiert: vom Parkservice über Gepäck, Skipass bis zum Limousinen-Service. „Wir sind ein Retreat und wir haben ein Spa-Menü, aber wir haben bewusst kein Programm – einfach ankommen, abschalten, genießen“, sagt Paul Gründemann, der jeden Gast persönlich kennt.
Das klappt auf Anhieb. Sämtlich To-Do-Zettel zu Hause am Computer sind vergessen, beim Betreten der großzügig geschnittenen Suiten. Der moderne Alpen-Chic ist zum Wohlfühlen: holzverkleidet, Kamin, hochwertige Möbel und Stoffe, bequemes Boxspring-Bett, wunderbares Bad mit Naturstein-Doppelwaschbecken, Terrasse oder Balkon mit Omeshorn-Blick, ein dimmbares Lichtkonzept und Soundsystem in allen Räumen der Suite – also Bluetooth an und die eigene Musik abspielen. Herrlich! Nicht minder der Spa-Bereich: Der 30 Grad warme Indoor-Pool mit Massagedüsen und Whirl-Pool ist perfekt zum Relaxen und Bahnen ziehen. Auf den gepolsterten Liegen – dezent stimmungsvoll beleuchtet – lässt man die Seele baumeln, nur unterbrochen von einem Gang in eine der Saunen, Dampfbad oder Infrarot-Kabine.
- 30 Grad warmes Wasser, Whirlpool-Liegen und schickes Design: Der Hotel-Pool ist zum Wohlfühlen
- Paul Gründemann ist seit Sommer 2024 Direktor des Hotel Severin*s in Lech
- Das Essen ist im Severin*s ein Gedicht. Mit einem „Ei Benedict“ kann der Tag starten
Jetzt meldet sich der Hunger: Das Restaurant hat gemütlichen Stuben-Charakter. Etwa zehn Tische mit samtbezogenen Polsterstühlen gruppieren sich in dem holzvertäfelten Raum um einen dunkelblauen Kachelofen. Der junge, talentierte Küchenchef Marius Pieper ist mit Leidenschaft und einem Hang zur französischen Küche am Werk. Das Sechs-Gang-Menü startet mit kunstvollen Amuse Bouche: Bei Wassermelone auf Baiser, Edamane in Mini-Tartelettes oder getrüffeltem Rinder-Tartar in Teigtütchen kann niemand widerstehen. Eine Chartreuse Royal macht den Auftakt: Das in Vergessenheit geratene französische Gericht – Gemüse und Fleisch wird zu einer Art Törtchen geschichtet – kommt im Severin*s raffiniert mit Huhn und Trüffelschaum auf den Tisch. Danach geht es im Stil der Grande Nation weiter: Crépinette (Würstchen) von der Wachtel und Loup de Mer (Wolfsbarsch) auf der Haut gebraten mit Beurre Blanc. Nach einem erfrischenden Zitronen-Verveine-Sorbet schwenkt der Küchenchef um in die Kulinarik der Bergwelt: Rehrücken aus der heimischen Jagd mit Polenta und Perigord Trüffel. Eine Mandel Tartelette und hausgemachte Pralinen runden das Gourmet-Erlebnis ab. Passend zur norddeutschen Schnittmenge: Es wird mit Silberbesteck aus der Flensburger Manufaktur Robbe & Berking gegessen. Einen passenden Tropfen zu jedem Gang findet man im Severin*s spielend. Die Weinkarte hat zwar einen Schwerpunkt auf Österreich, aber listet alle großen Namen aus Europas Top-Gebieten auf, die in Teilen auch preislich beeindruckend gestaltet sind.
Zurück in der Suite lässt man den Abend am Kaminfeuer mit Gedanken an die nächste Ski-Safari auf dem Weißen Ring ausklingen – Sonnenbad im Strandkorb inklusive.
- Gemütliches Flair nach dem Abendessen: Nicht nur die Suiten haben einen Kamin, sondern auch die Hotel-Lounge des Severin*s
Weitere Informationen:
Fremdenverkehrsamt: www.lechzuers.com
Anmeldestart für das Rennen „Weißer Ring: 1.Oktober.
Ski-Verleih:
www.strolz.at
Skigebiet:
bis 22.4.geöffnet www.skiarlberg.at
Unterkunft:
Severin*s The Alpine Retreat: Eine Übernachtung mit Frühstück in der Junior Suite für zwei Personen ab 535 Euro. www.severins-lech.at
Mitglied bei Small Luxury Hotels of the World, Drei-Hauben-Restaurant, zwei Michelin Keys.
Hotel Theodul: Eine Übernachtung mit Frühstück im Doppelzimmer Superior für zwei Personen ab 418 Euro. www.gotthard.at/dependance-theodul
Ausflugstipp:
Lechwelten und Skyspace Lech
Champagner-Gondel
Party und Konzert:
Tanzcafé Arlberg: www.tanzcafe-arlberg.com
Die Reise fand auf Einladung des Severin*s The Alpine Retreat in Lech statt.
Fotocredit:
Severin*s The Alpine Retreat (4)
Petra Kirsch (7)
- Holzverkleidung, Stoffe in Naturtönen und gemütliche Polstermöbel: Die Suiten sind harmonisch eingerichtet
- Eine halbe Stunde dauert der Spaziergang vom Hotel in Stubenbach ins City-Herz von Lech auf einem malerischen Weg
- Schlummern wie auf Wolken – eine der Junior Suiten